UEFA-Cup-Rückblick die dritte: Die zweite magische Nacht zu Hause – der VfL außer Rand und Band!

Vergleicht man alle Heimspiele im UEFA-Cup der Saison 1996/1997 im Rückblick, habe ich zumindest es weiterhin schwer, alle drei Spiele in eine Rangliste zu ordnen. Ich erinnere mich nur mit glänzenden Augen daran und erzähle jedem, dass sie alle ihren Glanz hatten und einfach nur der Wahnsinn waren – jedes Heimspiel für sich.

Darunter fällt selbstredend auch das Rückspiel gegen den FC Brügge. Am 06.11.1997 trat unser VfL vor erneut ausverkauftem Haus nach dem 0:1 im Hinspiel zum Rückspiel an. Folgende Elf ließ Toppi auflaufen:

Gospodarek – Waldoch, Kracht, Reis – Dickhaut, Sundermann – Peschel, Wosz, Hofmann – Donkov, Juran. Michalke kam im weiteren Spielverlauf für Reis, Schreiber für Sundermann und Baluszynski für Peschel ins Spiel. Auf der Bank saßen außerdem noch Ernst, Mamic, Reichel und Wohlfarth.

Für die Belgier war das Spiel offenbar nur Formsache, waren sie doch das Maß aller Dinge zu dem Zeitpunkt in der Liga und der VfL ein formsuchender Abstiegskandidat. Dabei begann der VfL früh damit, das 0:1 aus dem Hinspiel wettzumachen. Einen Elfer in der 12. Minute verwandelte Donkov, so dass der VfL auf der richtigen Seite war. Leider gelang nur erneut dem Torschützen des 1:0 aus dem Hinspiel in Minute 37 der Ausgleich. Dank der damals bereits geltenden Arithmetik fehlten dem VfL jetzt noch zwei Tore – und eine Verlängerung war sowieso ausgeschlossen. Aber in diesem Spiel brauchte man auch keine 120 Minuten, 90 Minuten reichten als purer Nervenkitzel zu Genüge aus. War gegen Trabzonspor noch Sergej Juran der Mann für den Doppelpack, so war es diesmal Donkov, der doppelt netzte. In Minute 52 öffnete er das Tor zur nächsten Runde sperrangelweit und traf zum 2:1. Der VfL lebte und gab Gas und brauchte nur noch ein Tor, um diese Tür zu durchschreiten. Und das Tor fiel – es fiel – und zwar durch Sergej Juran, der in Minute 83 das Stadion zum Explodieren brachte und das 3:1 markierte. Dem FC Brügge brachen zwei Standards das Genick. Das 4:1 von Wosz in Minute 90 war das Sahnehäubchen obendrauf, als Dariusz einen Konter erfolgreich abschloss, bevor er vor der Ostkurve jubelnd auf die Knie fiel. „Karneval“ in Bochum, so rief es der große Heribert Fassbender in das Mikrofon. Der VfL hatte seine zweite große magische UEFA-Cup-Nacht erfolgreich geschlagen zu Hause – und wie…

Das Los für die nächste Runde regte alle Fantasien an – denn kein anderer Gegner als Ajax Amsterdam wurde uns zugelost. Aber diese beiden verrückten Spiele sind eine eigene Geschichte wert…

Autor: Thorsten Amberge

Eine Dauerkarte beim VfL habe ich mit einjähriger Pause im Zivijahr 1998/99 ab der nächsten Saison im 20. Jahr, so dass ich verwundert feststellen muss, dass ich nunmehr doch zum alten Eisen langsam gehöre. Der VfL und ich haben aber lange gebraucht, um warmzuwerden. Erstmalig im Stadion bei Schwarz-Weiß Essen Mitte der 1980er Jahre, bin ich der typische Bochum-Fan, der über die Fanfreundschaft zum FC Bayern zum VfL kam – und gewissermaßen ein Erfolgsfan bin. Denn ich bin maßgeblich über die 1996/97er-Truppe dem VfL verfallen und habe mich seitdem diesem Verein total verschrieben. Ohne den VfL kann ich nicht – so einfach ist das.

Im Internet treibe ich seit nunmehr über 15 Jahren mein Unwesen und habe neben meiner nicht minder zeitintensiven Aktivität bei transfermarkt.de zuerst bei vfl-fanforum.de und dessen Nachfolger unservfl.de als Mitinhaber der Seite mit mehreren Akteuren des VfL sehr spannende Interviews und Gespräche führen dürfen. Meine zeitintensiven Vorberichte dürften sicherlich bekannt sein, einige meiner Interviews mit aktiven Spielern, aber auch mit Vorständen möglicherweise auch.

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