Von belächelt zu gefürchtet – VfL Bochum gegen den SV Sandhausen

Foto: Tremark Fotografie

Nach der turbulenten Jahreshauptversammlung und der Entlassung von Atalan plus Suspendierung von Felix Bastians geht es am Samstag gegen den SV Sandhausen, der eine Erfolgsgeschichte als Dauer-Underdog schreibt.

Vermutlich wird das Trainer-Team Jens Rasiejewski und Heiko Butscher nicht wirklich viel verändern können,
vielleicht (hoffentlich) ein paar Standards einstudieren und den Spielern den Gegner näherbringen. Felix Bastians
muss natürlich ersetzt werden, wie auch Tim Hoogland weiter ausfallen wird. Das bringt dann vermutlich Maxim
Leitsch an die Seite von Patrick Fabian. Kevin Stöger kehrt nach Gelbsperre ziemlich sicher in die erste Elf zurück, dafür fehlt Johannes Wurtz gesperrt. Alles andere ist doch sehr vage, es bleibt auch wieder abzuwarten, wie fit Robbie Kruse und Görkem Saglam nach den Länderspieleinsätzen sein werden.

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Fakten zum Gegner:

-Sandhausen, im ersten Zweitligajahr nur durch den Lizenzentzug des MSV Duisburg in der Liga geblieben, ist
inzwischen im sechsten Jahr in der Liga und nach der besten Platzierung der Vereinsgeschichte im letzten Jahr
dieses Jahr extrem gut gestartet, auch wenn kaum mehr als ein Viertel gespielt wurde, so ist Platz 3 bemerkenswert
-das Stadion von Sandhausen fasst mehr Zuschauer als die Gemeinde Einwohner hat, was natürlich mit der Vorgabe
der DFL zu tun hat
-ein bisschen Bochum: Mit Richard Sukuta-Pasu und Max Jansen spielen aktuell zwei Spieler mit Bochumer Vergangenheit in Sandhausen. Jansen ist jetzt doch in der zweiten Liga angekommen, nachdem er in Bochum im Profikader keine Ausrufezeichen setzen konnte, sich über Halle aber für die Liga empfohlen hat
-kein Spektakel: Wenn Sandhausen spielt, sollte man sich als Fußballfan über jedes Tor freuen, in der Regel fallen
nicht so viele. Bei den Spielen mit Sandhausen-Beteiligung sind insgesamt bislang die wenigsten Tore gefallen.

Drei bemerkenswerte Spieler:

Lucas Höler, Stürmer – Letzte Saison aus Mainz (von der zweiten Mannschaft) gekommen und mit 6 Toren und 4 Vorlagen ganz akzeptabel in der Liga angekommen, diese Saison mit bereits 5 Toren und 2 Vorlagen in den ersten 9 Spielen. Er hat klar die Nase vorn im Sturm von Sandhausen, deutlich vor dem Ex-Bochumer Richard Sukuta-Pasu.
Marcel Schuhen, Torwart – Kam aus Rostock, wo er nach seiner Ausbildung beim 1.FC Köln 2 Jahre als Stammkeeper agierte und wurde gleich zum Stammspieler, wo er das Erbe von Marco Knaller antreten musste, was mit Bravour gelang. Sandhausen ist mit Abstand das Team mit den wenigsten Gegentoren.
Philipp Klingmann, Außenverteidiger – Mit 2 Toren schon der zweitbeste Torschütze im Team (neben Leart Paqarada), nachdem er in seinen ersten 5 Profijahren grad einmal 3 Tore erzielen konnte. Defensiv stark und neben den beiden Toren auch mit schon 3 Vorlagen. Nicht so auffällig wie der quirlige Paqarada, aber sehr wichtig für die Balance.

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Es bleibt zu hoffen, dass Rasiejewski und Butscher den richtigen Ton treffen, die scheinbar nicht immer ganz unschwierige Mannschaft motivieren zu können.. Vom Spielerpotential liegt man vermutlich deutlich über Sandhausen, aber das lagen schon ganz andere Teams und haben sich am Ende umgeguckt. Abzuwarten bleibt auch die Stimmung im Stadion nach den letzten Ereignissen und überhaupt die Menge an Zuschauern.

Autor: Stefan Zils

Wenn man Fan eines im Zweifel erfolglosen Vereins ist, stellt man sich vielleicht irgendwann die Frage, wann man es hätte merken müssen. Bei mir war das sehr früh. Es war der 27.05.1990 und somit das Relegations-Rückspiel gegen Saarbrücken, mein erstes bewusstes Spiel vom VfL (allerdings im Fernsehen). Ich war 9 und somit eigentlich alt genug, um es zu merken. Gut, alle haben wir gejubelt, als uns Uwe Leifeld erlöste (den ich da grad einmal vom Namen kannte) und spätestens da packte mich dann das VfL-Fieber und das logische Denken setzte aus, Fußball wurde Emotion. Anschließend gleich am 2. Spieltag zu meinem ersten Heimspiel ins Stadion (ein 1:0 gegen den 1.FC Köln) und ab da zu vielen schönen und weniger schönen Spielen (anfangs meist) mit einem Mitspieler vom LFC Laer 06 und unseren Vätern. Im Sommer häufiger mal zu Fuß zum Tempel aus Querenburg, ohne dass ich noch weiß, wie es zurück ging. Nur gegen Schalke, Dortmund und Bayern gingen wir länger nicht hin... weil es zu voll wurde (meine Entscheidung war das natürlich nicht). Ich wurde also quasi gleich zum Anti-Rosinen-Picker erzogen... ;-)

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